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Histaminintoleranz – Mythos oder Wahrheit?

Der Histaminintoleranz werden vielfältige Symptome zugeschrieben: Blähungen, Durchfall, Kopfschmerzen, Herzrhythmusstörungen gehören zu den häufigsten. Wer sich im Internet umschaut, findet noch viele mehr. Dabei ist Histamin doch ein körpereigener Stoff. Gibt es also die Histaminintoleranz wirklich? Auf diese Frage gibt es keine einfache Antwort, so Professor Stephan Bischoff vom Institut für Ernährungsmedizin und Prävention an der Universität Hohenheim. Er nimmt jedoch die Aussagen der Betroffenen ernst und hält sie für glaubwürdig, so der Experte gegenüber der Seite aerztezeitung.de.

Probleme beim Abbau von Histamin

In Hamburg bei der Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Verdauungs- und Stoffwechselkrankheiten (DGVS) legte Professor Bischoff eine Arbeitsdefinition für seine Arztkollegen vor. Sie besagt, dass Histaminintoleranz eine individuelle Unverträglichkeit gegenüber subtoxischen Mengen an oral aufgenommenem Histamin darstellt.

Es ist bekannt, dass große Mengen an Histamin eine toxische Wirkung haben. Bei etwa 100 Milligramm kann eine Reaktion ausgelöst werden, die einem allergischen Schock ähnelt. Mengen bis etwa 10 Gramm gelten als verträglich. Daten über diese Werte gibt es allerdings nicht.


Bei einem Mangel an Coenzymen der Diaminoxidase (DAO) kann der Körper nicht genügend DAO-Enzyme zum Histaminabbau bereitstellen. Das Kombipräparat BETADIANIN versorgt den Organismus täglich mit diesen Coenzymen. Dank funktionierender Diaminoxidase können histaminreiche Speisen und Getränke dann wieder beschwerdefreier verzehrt werden. (gesponsert)

Der Abbau von Histamin

Auch die Häufigkeit der Histaminintoleranz lässt sich nicht mit Daten angeben. Österreichische Studien gehen von ein bis zwei Prozent aus. Doch Professor Bischoff hält die Studie für zu klein, um verlässliche Schlüsse daraus abzuleiten.

Beim Abbau von Histamin sind mehrere Enzyme beteiligt: Monoaminoxidase (MAO) und die Diaminoxidase (DAO). Außerdem beeinflussen bakterielle Acetylasen und die M-Methyl-Transferase sowie die Vitamine C und B6 den Abbauprozess. Die Annahme besagt, dass der Abbau von aufgenommenem Histamin an einer oder mehreren unbekannten Stellen verzögert vor sich geht.


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Therapie bei Histaminintoleranz

Wer eine Histaminintoleranz bei sich vermutet, wird zunächst histaminreiche Nahrungsmittel meiden. Dazu gehören Rotwein, Schokolade, Salami, Sauerkraut und gereifter Käse.
Auch Fisch gilt als histaminreich. Ist er jedoch ganz frisch, enthält er so gut wie kein Histamin. Erst nach ein bis zwei Tagen nimmt die Histamin-Konzentration messbar zu.

Es gibt einige wenige Studien, in denen die Symptome einer Histaminintoleranz hervorgerufen und dann behandelt wurde. Doch die Ergebnisse waren nicht einheitlich. Eine Unterstützung beim Abbau von Histamin wurde allerdings durch die Einnahme des Enzyms DAO erreicht. Die Aktivität dieses Enzyms ist durch ein Immunoassay messbar.

Histaminintoleranz und Arzneimittel

Verlässliche Studien für die pharmakologische Anwendung von DAO gibt es nicht, so Professor Bischoff. Jedoch ist die Einnahme eines Enzymersatzes eine Möglichkeit, dem Körper beim Abbau von Histamin zu helfen.
Als Medikamente kommen auch die klassischen Antihistaminika in Betracht. Doch es gibt keine Belege dafür, dass die Mittel wirken. Sie sind für diesen Zweck auch nicht zugelassen.

Ärzte, die der Arbeitshypothese von Professor Bischoff folgen, werden Patienten auch von Medikamenten abraten, die bekannterweise die Aktivität des Enzyms DAO hemmen. Dazu gehören ACC, Amitryptilin, MCP, Propafenon und Verapamil.

Mehr zu diesem Thema: Histaminintoleranz – Diagnose finden, Auslöser erkennen, Ernährung anpassen (gesponsert).

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Bild: © Zerbor – Fotolia.com

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