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Histaminintoleranz: Auf Süßes verzichten?

Wer von Histaminintoleranz betroffen ist, muss nicht nur auf Sauerkraut und Bier verzichten, sondern auch auf viele Süßigkeiten. Das ist gerade an Feiertagen schwierig, aber auch sonst nicht so einfach. Was tun, wenn der Süßhunger kommt?

Süßes und Histaminintoleranz – Tipps und Tricks

Was früher wie selbstverständlich auf der Naschliste stand, fällt jetzt der Ernährungsumstellung zum Opfer. Schuld sind die Inhaltsstoffe. Schon eine Zutat reicht aus, um die Süßigkeit vom Speiseplan zu verbannen. Beispiele sind

• Kakao in Schokolade
• Fruchtsaft in Gummibärchen
• Geschmacksverstärker und andere Zusätze in Chips
• Hefe, Sauerrahm und Geschmacksverstärker in Keksen
• Nüsse, Rosinen, Honig, Süßstoffe in Kuchen
• Reissirup bei Süßwaren aus dem Reformhaus
• Gelatine in Gummibärchen

Das sieht nach massivem Verzicht aus und tatsächlich fällt es vielen Betroffenen anfangs schwer, auf die gewohnten Süßigkeiten zu verzichten. Doch es gibt Alternativen. So mancher Betroffene hat durch die Histaminintoleranz seine Fähigkeiten im Kochen und Backen entdeckt. Leckere Rezepte sind oft mit wenig Aufwand schnell zubereitet.


Bei einem Mangel an Coenzymen der Diaminoxidase (DAO) kann der Körper nicht genügend DAO-Enzyme zum Histaminabbau bereitstellen. Das Kombipräparat BETADIANIN versorgt den Organismus täglich mit diesen Coenzymen. Dank funktionierender Diaminoxidase können histaminreiche Speisen und Getränke dann wieder beschwerdefreier verzehrt werden. (gesponsert)

Rezept: Leckeres Dessert mit Kokos

• 200 ml Kokosmilch ohne Zusätze (1 Dose)
• 1 kleine Packung Blaubeeren (Frisch oder tiefgekühlt)
• optional: Ahornsirup
• Kokosraspeln zum Garnieren

Kokosmilch nachts kalt stellen. Am nächsten Tag die Kokoscreme abnehmen, Ahornsirup dazugeben und mit den Heidelbeeren pürieren. (Einige Blaubeeren zurückbehalten.)
Die Creme in Portionsgläser füllen etwa 30 Minuten kalt stellen. Danach mit Kokosraspeln und einigen Heidelbeeren garnieren. Wer mag, kann die Creme mit klein geschnittenen Äpfeln servieren.

Einige gewohnte Zutaten können durch Alternativen ersetzt werden.

Süßes und Backzutaten bei Histaminintoleranz

• Carobpulver statt Kakao
• Dinkelmehl statt Weizenmehl
• Hefe: Hier gehen die professionellen Meinungen auseinander. Im Zweifel lieber weglassen und Mürbeteig backen
• Rührteig statt Sauerteig
• Reiswaffeln, Maiswaffeln, Dinkelwaffeln

Muss nun alles Süße selbst zubereitet werden? Nein, einige Süßigkeiten gelten auch für Menschen mit Histaminintoleranz als bekömmlich.


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Süßes trotz Histaminintoleranz – Versuch macht klug

Die folgenden Süßigkeiten gelten als bekömmlich:

• alkoholfreies Marzipan
• Amaranthriegel
• Backwaren mit Mais- oder Reismehl
• Bayrisch Block
• Kokospralinen
• Popcorn
• Schwarzbrot mit Rübensaft
• Sesamriegel
• Weiße Schokolade mit Kakaobutter, Vollmilchpulver, Rohrzucker und Vanille

Da der Histaminspiegel von Mensch zu Mensch schwankt und sich innerhalb eines Tages verändert, ist auch die Toleranzgrenze für Histamin nur annähernd zu schätzen.
Was der eine Betroffene noch verträgt, kann deshalb bei einem anderen Menschen schon Symptome auslösen. Das betrifft auch Nahrungsmittel und Zutaten aus den Empfehlungslisten. Der Grund: Der Histaminspiegel wird durch mehrere Faktoren beeinflusst:

Histaminintoleranz: Was beeinflusst den Histaminspiegel?

• Eine Reihe von Nahrungs- und Genussmitteln enthält Histamin. Es ist entweder im Nahrungsmittel selbst enthalten oder entsteht durch den Konservierungsprozess.

• Manche Nahrungsmittel animieren die Mastzellen im Blut dazu, das gespeicherte Histamin freizusetzen.

• Das Enzym Diaminoxidase (DAO) ist wesentlich am Abbau des Histamins beteiligt. Manche Nahrungsmittel beschädigen die DAO oder hemmen ihre Funktionsfähigkeit.

• Bei manchen Nahrungsmitteln schwankt der Histamingehalt in Abhängigkeit davon, wie frisch sie sind.

• Nahrungsmittel, die andere biogene Amine enthalten, tragen zur Erhöhung des Histaminspiegels bei.

• Auf viele Nahrungsmittel trifft nicht nur eine dieser Eigenschaften zu, sondern zwei oder mehr.

Der Histaminspiegel im Blut kann sich durch Schlafmangel, Stress, Infekte und Flüssigkeits- und Mineralstoffmangel erhöhen.

Wer von Histaminintoleranz betroffen ist, wird mit der Zeit ein Gespür dafür entwickeln, wo seine Toleranzgrenze sich gerade befindet. Dann kann die Weihnachtszeit eine Zeit des Genusses sein und bedeutet nicht nur Verzicht auf alles Süße.

Wie wäre es zum Beispiel mit leckeren Kokospralinen?

Rezept: Kokospralinen

Zutaten für 30 Kokospralinen:

300 g Kokosmilch
30 g Butter
60 g Zucker
200 g Kokosflocken

Kokosmilch, Butter, Zucker und 100 g Kokosflocken in einem Topf erhitzen, bis die Masse kocht. 15 Minuten unter Rühren zu einem Brei verkochen.

Topf vom Herd nehmen und 40 g Kokosflocken unterrühren. Wenn die Masse vollständig abgekühlt ist, 30 Kugeln daraus formen. Die Kugeln einzeln in den Kokosraspeln wälzen, bis sie ganz davon umgeben sind. Danach wieder kalt stellen.

Rezept: Vanillepudding selbst gemacht

Gute Erfahrungen gibt es mit selbst gemachtem Pudding. Er wird traditionell mit Eigelb zubereitet, wird aber auch ohne dieses sehr lecker:

40 g Maisstärke (oder: 2 Eigelb und 35 g Maisstärke)
1 EL Zucker
1/2 l Milch
4 EL Milch
1 Vanilleschote

4 EL Milch mit Maisstärke und Zucker (und Eigelb) sorgfältig glattrühren. Restliche Milch mit der halbierten Vanilleschote zum Kochen bringen und vom Herd nehmen. Vanilleschote vorsichtig herausnehmen. Milch-Stärke-Mischung in die heiße Milch einrühren und das Ganze nochmals unter Rühren kurz aufkochen lassen.
Eine feuerfeste Form kalt ausspülen, den Pudding einfüllen und abkühlen lassen.
Mit Heidelbeeren garnieren.

Tipp: Für Schokopudding die Vanilleschote durch 1 EL Carob ersetzen.

Süßes ist bei Histaminintoleranz also nicht völlig tabu. Mit der Zeit findet jeder Betroffene selbst heraus, was er großzügig naschen darf und was in kleinen Mengen verträglich ist.

Mehr zu diesem Thema: Histaminintoleranz – Diagnose finden, Auslöser erkennen, Ernährung anpassen (gesponsert).

Betadianin Inserat bei Histaminintoleranz 5 DAO Cofaktoren plus Tryptophan

Bildnachweis: © Stefan Gräf – Fotolia.com

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