Glossar – Histaminintoleranz

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A

Allergen

Allergene sind Stoffe, an die sich Antikörper binden und damit eine Überempfindlichkeitsreaktion (Allergie) auslösen.

Allergie

 


Eine Allergie ist eine überschießende Reaktion des Immunsystems auf einen als fremd erkannten Stoff (Allergen od. Antigen), der für sich genommen harmlos ist. Der Körper zeigt eine Antigen-Antikörper-Reaktion und Entzündungszeichen. Die Schwere der Allergie kann von leicht bis lebensbedrohlich reichen.
Es werden verschiedene Allergie-Typen beschrieben.

Allergie-Typen

 


Allergietypen sind vier Gruppen von , die u.a. nach Reaktionszeit und beteiligtem Vermittlern, meist Immunglobuline, unterschieden werden. Allergie Typ I: Anaphylaktischer oder Soforttyp, Typ II: Zytotoxischer Typ, Typ III, Arthus-Typ, Typ IV: Verzögerter Typ.

Aminogruppe

 


Eine Aminogruppe ist eine Verbindung aus einem Stickstoff- und zwei Wasserstoffatomen. Aminogruppen sind Bestandteile vieler organischer Verbindungen, zum Beispiel der Biogenen Amine.

Aminosäure

 


Aminosäuren sind die kleinsten Bestanteile von Proteinen (Eiweißen). Eiweiße sind Aufbaustoffe. Aus ihnen bestehen die Körperzellen. Weiterhin sind sie an der Herstellung von Enzymen, Hormonen, Bluteiweßen und anderen Stoffen beteiligt.

Antigen

 


Antigen ist eine andere Bezeichnung für Allergen.

Antigen-Antikörperkomplex

 


Ein Antigen-Antikörperkomplex ist ein Immunkomplex.

Antigen-Antikörperreaktion

 


Eine Antigen-Antikörperreaktion ist eine Phase im Ablauf des Entstehens einer Allergie. Bei der Antigen-Antikörperreaktion heften sich ein oder mehrere Antikörper an das eindringende Allergen und bilden damit den Antigen-Antikörperkomplex, der auch Immunkomplex genannt wird. Ziel ist es, die eingedrungenen Antigene unwirksam zu machen.

Antihistamin

 


Antihistamine sind Wirkstoffe, welche die Ausschüttung von Histamin blockieren bzw. schwächen. Sie sind in der Lage, die Blut-Hirn-Schranke zu überwinden.

Antihistaminika

 


Antihistaminika sind Arzneimittel, die Antihistamine enthalten. Sie blockieren die Ausschüttung von Histamin oder schwächen seine Wirkung. Verordnung z.B. bei Allergie und Histaminintoleranz

Antikörper

 


Antikörper (auch: Immunglobuline) sind Proteine, die über die Fähigkeit verfügen, sich an Bestandteile bestimmter Allergene zu binden. Antkörper werden in fünf Gruppen eingeteilt: IgA für Immunglobulin A. Weiter gibt es IgD, IgE, IgG, IgM.
Antikörper sind an der Auslösung von Allergien des Soforttyps beteiligt.

B

Biogene Amine

 


Biogene Amine sind basische Moleküle, die eine oder mehrere Aminogruppen beinhalten. B.A. sind körpereigen (endogen) oder werden durch die Nahrung aufgenommen (exogen). Biogene Amine sind u.a. Vorstufe von Histamin als Gewebshormon und sollten gemieden werden, wenn eine Histaminintoleranz vorliegt.

C
D

DAO (Diaminoxidase)

 


Diaminoxidase ist ein Enzym, das biogene Amine abbauen kann, u.a. Histamin.
Der menschliche Körper stellt es in Darm, Nieren und Plazenta her. DAO-Mangel steht im Verdacht, Histaminintoleranz zu begünstigen.

Differenzialdiagnose

 


Differenzialdiagnose ist die Überprüfung, ob auftretende Symptome noch einem anderen als dem angenommenen Krankheitsbild zugeordnet werden können.

E

Eliminationsdiät

 


Eliminationsdiät, auch: Ausschlussdiät. Für mehrere Wochen werden ein oder mehrere Nahrungsmittel gemieden, die als Allergieauslöser im Verdacht stehen. Danach werden sie einzeln nacheinander gezielt verzehrt, um die Reaktion des Körpers zu testen.

Entzündungszeichen

 


Entzündungszeichen sind: Rötung, Schwellung, Schmerz, Überwärmung, Funktionseinschränkung.
Dazu können allgemeine Symptome wie Fieber, Nachtschweiß, Unwohlsein kommen.

Enzym

 


Enzym ist ein biochemischer Katalysator. Enzyme sind an der Veränderung eines Substrats beteiligt, werden aber selbst dadurch nicht verändert.

Enzymdefekt

 


Enzymdefekt ist eine Störung im Enzym, die seine biochemische Fähigkeit ganz oder teilweise stört. Enzymdefekte sind häufig genetisch bedingt. Wie sie sich auswirken, hängt von der Aufgabe des betroffenen Enzyms ab.

F
G

Gewebshormon

 


Gewebshormon, auch: Zellhormon. Hormone, die in Zellen gebildet werden, die über ein Gewebe verteilt sein können und nahe ihrem Entstehungsort wirken.

H

Histamin

 


Histamin ist ein biogenes Amin, das als Gewebshormon und Neurotransmitter wirkt. Histamin ist entscheidend an der Abwehr von körperfremden Stoffen (Immunabwehr) beteiligt. So spielt Histamin auch bei Allergien eine wichtige Rolle. Histamin wird im Körper gebildet (körpereigen) oder aus der Nahrung aufgenommen oder durch Arzneimittel freigesetzt. Körpereigenes Histamin kommt in Mastzellen, Thrombozyten, basophilen Leukozythen, Neuronen des hinteren Hypothalamus vor. Histamin wird ausgeschüttet bei Entzündungen und bewirkt ein Anschwellen des Gewebes und eine höhere Durchblutung. Es hat noch viele weitere Funktionen.

Histaminintoleranz

 


Histaminintoleranz, auch: Histaminose ist eine erworbene Abbaustörung von Histamin, das mit der Nahrung aufgenommen wurde. Ursache ist ein Mangel an DAO. Die Symptome der Histaminintoleranz sind unspezifisch und können jedes Organ oder Organsystem betreffen. Daher ist eine sorgfältige Differenzialdiagnose geboten. Die Diagnose wird durch eine Eliminationsdiät gestellt und durch Laborwerte, u.a. Bestimmung des DAO, bestätigt.

Histaminliberatoren

 


Histaminliberatoren sind Biogene Amine in Nahrungsmitteln oder Arzneimitteln. Histaminliberatoren können direkt Symptome einer Histaminintoleranz auslösen oder die Histaminfreisetzung fördern und den Histaminabbau behindern.

Histaminose

 


Siehe Histaminintoleranz

Histamin-N-Methyltransferase

 


Histamin-N-Methyltransferase ist ein Enzym, das zu den Transferasen gehört und neben DAO am Abbau des Histamins beteiligt ist. Im Zentrales Nervensystem ist Histamin-N-Methyltransferase allein für den Histaminabbau verantwortlich. Eine Störung dieser Funktion kann neurologische Symptome auslösen.

I

Immunabwehr & Immunsystem

 

Das Immunsystem ist das Abwehrsystem, das der Körper gegenüber körperfremden Substanzen zur Verfügung hat. Das unspezifische Immunsystem ist angeboren, das spezifische Immunsystem ist erworben. Zum unspezifischen Immunsystem gehören: Blutzellen, Säureschutzmantel der Haut, Schleim und Flimmerhärchen der Atemwege, Darmflora, abwehrende Substanzen im Verdauungssystem (Speichel, Magensäure, Darmsäfte), Abwehrstoffe in Körperflüssigkeiten, Immunbotenstoffe (Zytokine), Proteine, Proteinverbindungen, die aus verschiedenen Abwehrzellen bestehen, Ergänzungssystem aus ca. 20 Eiweißen
Zum spezifischen Immunsystem gehören: Antikörper, Blutzellen. Das spezifische I. wirkt individuell auf jeden körperfremden Stoff ein, es ist lernfähig.
Unspezifisches und spezifisches I. arbeiten gemeinsam.

Immunglobuline

 


Immunklobuline sind Antikörper.

Immunkomplex

 


Ein Immunkomplex entsteht als Ergebnis einer Antigen-Antikörperreaktion. Er wird normalerweise nach einer gewissen Zeit vom Körper aufgelöst. In manchen Fällen kann ein Immunkomplex krankheitsauslösend bis lebensbedrohlich sein.

J
K
L
M

Mastzellen

 


Mastzellen sind Blutzellen, die an der körpereigenen Abwehr beteiligt sind. Sie enthalten u.a. Histamin. Durch Allergene können Mastzellenzur Ausschüttung des Histamins aktiviert werden (Mastzellenaktivierung), so dass es zu einer pseudoallergischen Reaktion kommt.

Methylhistamin

 


Methylhistamin ist ein Abbauprodukt von Histamin, das im Urin nachgewiesen werden kann. Als Anhaltspunkt für eine bestehende Histaminintoleranz ist dieser Wert umstritten, da er durch den Eiweißanteil in der Nahrung beeinflusst werden kann.

N
O
P

Provokationstest

 


Im Provokationstest wird der Körper gezielt zu einer Reaktion auf einen bestimmten Stoff herausgefordert. Beispiel: Bei einer Histaminintoleranz erhält der Patient in langsam steigender Menge ein Histaminpräparat. Die Reaktion des Körpers gibt Aufschluss darüber, wo die individuelle Toleranzgrenze für Histamin liegt. Der Provokationstest soll grundsätzlich unter ärztlicher Aufsicht durchgeführt werden.

Pseudoallergie, pseudoallergische Reaktion

 


Eine Pseudoallergie, auch pseudoallergische Reaktion, ist ein Krankheitsbild, das die Symptome einer Typ-I-Allergie zeigt, jedoch keine Antigen-Antikörperreaktion zur Ursache hat.
Eine pseudoallergische Reaktion entsteht durch Aktivierung der Mastzellen oder durch Histaminintoleranz. Ausgelöst wird die pseudoallergische Reaktion zum Beispiel durch: Pilze, Bakterien, Konservierungsstoffe, Geschmacksverstärker oder andere Zusatzstoffe in Nahrungsmitteln sowie biogene Amine, Histamin in Nahrungsmitteln oder Arzneimitteln.

Q
R
S

Symptome

 


Symptome sind Anzeichen für eine Erkrankung oder Verletzung, das vom Patienten wahrgenommen werden kann (subjektiv) oder vom Arzt diagnostiziert wird (klinisch).

T

Toleranzgrenze

 


Die Toleranzgrenze beschreibt die maximale Menge, in der ein Stoff vom Körper ohne Abwehrreaktion geduldet wird. Beispiel: Bei einer Histaminintoleranz kann die Toleranzgrenze für Histamin durch einen Provokationstest ermittelt werden.

Transferase

 


Transferasen sind Enzyme, die den Transfer (Transport) einer chemischen Substanz von einem gebenden Molekül (Donormolekül) zu einem Zielmolekül übernehmen.

Tyramin

 


Tyramin ist ein biogenes Amin, das aus Tyrosin gebildet wird. Es kommt in vergorenen oder fermentierten Nahrungsmitteln vor. Es kann Symptome einer Hitaminintoleranz verstärken. Außerdem kann es Symptome auslösen, die denen einer Histaminintoleranz ähneln oder gleichen. Dann liegt eine Tyraminintoleranz vor.

Tyrosin

 


Tyrosin ist eine aromatische Aminosäure, die in ihrer natürlichen L-Form vielen Proteinen enthalten ist (L-Tyrosin). Tyrosin ist eine Vorstufe von Tyramin. Es ist als Nahrungsergänzungsmittel erhältlich, sollte aber bei Histaminintoleranz gemieden werden.

U
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